ie eindrucksvolle Insel Tavolara vor der Küste Sardiniens ist ab sofort für Kletteraktivitäten gesperrt. Dies geht aus einer Ad-hoc-Verordnung des Bürgermeisters von Olbia, Settimo Nizzi, hervor. Der Beschluss folgt auf eine alarmierende Zunahme von Unfällen, die in den vergangenen Jahren durch unzureichend vorbereitete Wanderer und Kletterer verursacht wurden.
Sicherheitsrisiken und Naturschutz im Fokus
„Wir haben zu oft gesehen, dass sportliche Aktivitäten auf Tavolara von Menschen durchgeführt wurden, die weder über die nötige Erfahrung noch über die richtige Ausrüstung verfügten“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde. Besonders das beliebte Ziel, der Gipfel der Insel mit seinem spektakulären Panorama, locke auch Personen an, denen die physische und psychische Vorbereitung fehlt. Die Folge: wiederholte Rettungseinsätze unter schwierigen Bedingungen, teils mit Hubschrauberunterstützung.
"Die Schönheit von Tavolara darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein gefährliches Terrain handelt. Unsere Priorität ist der Schutz von Leben – und der Erhalt dieses einzigartigen Naturraums."
Besonders tragisch: Der jüngste Vorfall ereignete sich am 3. Mai. Ein Wanderer verletzte sich schwer auf der "Ferrata degli Angeli", einem anspruchsvollen Klettersteig. Die Rettung erforderte den Einsatz von 14 Bergrettern, einem Patrouillenboot der Hafenbehörde sowie einem medizinischen Team per Helikopter.
Die Maßnahme verbietet sämtliche Kletteraktivitäten – mit Ausnahme von wissenschaftlichen Expeditionen unter Leitung qualifizierter Bergführer mit Spezialisierung im Sportklettern. Auch geologische Risiken spielen eine Rolle: Laut aktuellen PAI-Karten der Region Sardinien ist Tavolara großflächig von aktiven Erdrutschen betroffen. An allen Hängen herrscht ein hohes bis sehr hohes Gefahrenniveau (Hg3–Hg4).
„Es ist unsere Pflicht, Menschen zu schützen und zugleich das empfindliche Natur- und Kulturerbe zu bewahren“, betont Bürgermeister Nizzi. Besonders mit Blick auf die bevorstehende Tourismussaison soll das Verbot künftige Unglücke verhindern – bevor aus einem Ausflug in die Wildnis ein lebensgefährliches Abenteuer wird.
Hinweis: Dieser Beitrag basiert auf offiziellen Informationen sowie redaktioneller Aufarbeitung. Trotz sorgfältiger Recherche empfehlen ich allen Reisenden, sich vor Ort und bei zuständigen Behörden aktuell über Vorschriften, Sicherheitsbedingungen und Zugangsbeschränkungen zu informieren. Jede Unternehmung in alpinem Gelände erfolgt auf eigene Verantwortung.